Berufsporträt: Zerspanungsmechaniker / Zerspanungsmechanikerin
Berufsbeschreibung
Zerspanungsmechaniker / Zerspannungsmechanikerinnen fertigen Bauteile z.B. für Maschinen, Motoren oder Turbinen. Hierfür arbeiten sie in der Regel mit CNC-Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen. Dann wählen sie die Werkzeuge aus, spannen Metallrohlinge ein, richten sie aus und fahren die Maschinen an.
Voraussetzungen / Ausbildung
Die schulischen Anforderungen liegen für eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich. Neben guten Noten in Mathematik und Physik kann es darüber sehr hilfreich sein, wenn Sie auch schon gute Noten im Werken vorweisen können und vielleicht sogar schon ein paar grundlegende Kenntnisse im technischen Zeichnen und im Verstehen von Blaupausen haben. Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker setzt also schon Einiges voraus, das mit der mittleren Reife abgedeckt werden kann. Sie können sich allerdings auch mit einem Hauptschulabschluss bewerben. Wenn alles passt, beginnen Sie eine duale Ausbildung mit der Dauer von 3 ½ Jahren. Dabei werden Sie Schichtweise im Ausbildungsbetrieb eingesetzt und besuchen entweder alle paar Wochen geblockt die Berufsschule, oder haben in der Woche fließende Wechsel zwischen Betriebs- und Schultagen.
Zu Beginn der Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker werden Sie eher theoretisch an den Beruf herangeführt und zunächst die Maschinen und die Eigenschaften der unterschiedlichsten Metall- und Plastikmaterialien kennenlernen, die Sie später bearbeiten. Danach geht es los mit den ersten Probestücken, die Sie anfertigen, die aber, wie der Name schon verrät, nur zum Üben da sind. Die Werkstücke, die ein Zerspanungsmechaniker produziert, müssen nämlich sehr sorgfältig gefertigt werden, da sie ansonsten die Maschinen oder Geräte, in die sie eingebaut werden, schwächen oder sogar Grund für Störungen darstellen könnten.
Einkommen
Die Vergütung hängt hauptsächlich von Qualifikation und Berufserfahrung ab. Auszubildende verdienen während der 3,5-jährigen Lehre zwischen 600 und 1.000 Euro brutto im Monat.
Gesellen mit abgeschlossener Ausbildung liegen im Gehaltsdurchschnitt bei 2.200 bis 2.800 Euro monatlich im Westen und 1.900 bis 2.400 Euro in Ostdeutschland. Wichtige Faktoren sind Fachrichtung, Betriebsgröße und Branche.
Für Zerspanungsmechaniker mit Meisterbrief erhöhen sich die Gehälter üblicherweise auf 3.000 bis 4.000 Euro brutto im Monat. Erfahrene Fachkräfte und Führungspositionen erzielen teils deutlich höhere Einkommen um die 50.000 bis 70.000 Euro pro Jahr.
Zulagen für Schicht-, Schmutz- oder Akkordarbeit sowie Gehaltssteigerungen über Lohn- und Betriebsvereinbarungen sind häufig weitere Faktoren. Insgesamt bietet die Branche mit zunehmender Qualifikation attraktive Gehälter und Aufstiegschancen.
Was kann ich als Zerspanungsmechaniker nach der Ausbildung verdienen?
Mit dem Abschluss der Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker ändert sich ihr Verdienst um Einiges, sobald Sie eine Anstellung haben. Sie verdienen ab dann mehr und, wie in der Ausbildung, kann ihr Gehaltsanspruch mit steigender Berufserfahrung ebenfalls wachsen. Zu Beginn können Sie als frisch ausgebildeter Zerspanungsmechaniker mit einem Gehalt zwischen 1500-2500 Euro brutto rechnen. Bei einer tariflichen Vergütung kann das Anfangsgehalt sogar bis zu 2800 Euro betragen. Eine tarifliche Vergütung ist ein Gehalt, das zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ausgehandelt und in einem Tarifvertrag festgehalten wird. Die für Sie zuständige Gewerkschaft als Zerspanungsmechaniker wäre zum Beispiel die IG Metall. Betriebe sind jedoch nicht dazu verpflichtet, Tarifverträge zu übernehmen. Falls Sie sich in so einem Betrieb auf eine Anstellung bewerben, sollten Sie sich darauf vorbereiten, ihr Gehalt zu verhandeln. Hier spielen Faktoren wie Arbeitsort, Wirtschaftssituation, Mitarbeiterzahl im Betrieb und ihre schon angesprochene Berufserfahrung eine wichtige Rolle.
Fort- / Weiterbildung
Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es?
Meister:
Wie bei den meisten Ausbildungsberufen können Sie auch als ausgebildeter Zerspanungsmechaniker eine Meisterprüfung nach einigen Jahren Berufserfahrung ablegen, um eigene Azubis auszubilden oder sich selbstständig zu machen.
Selbstständigkeit:
Mit einem eigenen Betrieb bauen Sie sich eigene Kundenstämme auf, beschäftigen eigene Angestellte und sind ihr eigener Chef. Hierzu sollten Sie sich aber auf jeden Fall auch kaufmännisches Wissen aneignen!
Studium/Fachstudium:
Wenn Sie die Ausbildung hinter sich haben und die schulischen Voraussetzung für ein Studium erfüllen, können Sie ein Studium z.B. in Ingenieurswissenschaften nach ihrer Ausbildung machen, um ihre Kenntnisse zu vertiefen und ihre Joboptionen zu erweitern.
Techniker:
Mit einer Weiterbildung zum Techniker können Sie zum einen durch Ablegen einer Zusatzprüfung die Fachhochschulreife erhalten und ihnen so den Weg zum Fachstudium eröffnen, zum anderen ihr Einsatzgebiet von der reinen Bearbeitung der Werkstücke in die Entwicklung und Prozessoptimierung verlagern.
Technischer Fachwirt:
Der Fachwirt stellt eine höhere kaufmännische Qualifikation dar, d. h. Sie können neben der Produktion auch im Einkauf oder generell in Bürotätigkeiten eingesetzt werden. Die Weiterbildung dauert in der Regel 6 Monate Vollzeit bis drei Jahre in Teilzeit.
Technischer Betriebswirt:
Aufbauend auf den Technischen Fachwirt können Sie auch noch eine Fortbildung zum Technischen Betriebswirt ablegen, um in Führungspositionen einzusteigen. Sie können diese Fortbildung zwar auch ohne die Erlangung des Technischen Fachwirts erreichen, aber erleichterst ihnen damit die Abschlussprüfung erheblich, weil ihnen viele Fortbildungsinhalte schon vertraut sind.