Apotheker / Apothekerin: Beruf, Ausbildung, Aufgaben und Karriere
Apothekerinnen und Apotheker sind medizinische Fachkräfte, die sich um die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln kümmern. Sie beraten Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte zu Gesundheitsfragen, sorgen für eine sachgerechte Herstellung, Prüfung und Abgabe von Medikamenten und gewährleisten höchste Qualitätsstandards im Umgang mit Arzneimitteln. Wie sieht der Alltag in diesem traditionsreichen Heilberuf aus, welche Qualifikationen braucht man und welche Einkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten gibt es?
Jobangebote: Apotheker / Apothekerin

Aufgaben: Was macht eine Apothekerin / ein Apotheker?
Apothekerinnen und Apotheker übernehmen eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen. Zu ihrem Berufsalltag zählen insbesondere:
- Beratung: Sie beraten Kundinnen und Kunden zu Arzneimitteln, zu Wechsel- und Nebenwirkungen, Dosierung sowie alternativen Behandlungsformen.
- Abgabe von Rezepten: Sie prüfen ärztliche Verschreibungen auf Plausibilität und geben rezeptpflichtige und freiverkäufliche Medikamente ab.
- Herstellung und Prüfung: Sie stellen individuelle Rezepturen, Salben oder Lösungen her und kontrollieren die Qualität der Arzneimittel.
- Dokumentation: Sie sorgen für die lückenlose Dokumentation und Einhaltung rechtlicher Vorschriften gemäß Arzneimittelgesetz und Apothekenbetriebsordnung.
- Zusammenarbeit: Sie arbeiten eng mit Ärzten, Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen und Behörden zusammen.
- Management: In Leitungspositionen übernehmen sie Verantwortung für Personal, Organisation, Einkauf und betriebswirtschaftliche Abläufe.
Ausbildung und Approbation: Wie wird man Apotheker / Apothekerin?
Der Weg zum Apothekerberuf ist klar geregelt und setzt einen hohen wissenschaftlichen Standard. Zu den Voraussetzungen und dem Ablauf gehören:
- Abitur: In der Regel ist das Abitur (Allgemeine Hochschulreife) erforderlich.
- Pharmaziestudium: Das Studium der Pharmazie an einer Universität dauert mindestens acht Semester (vier Jahre).
- Praktisches Jahr: Anschließend folgt ein zwölfmonatiges Praktikum in einer Apotheke (sogenanntes "Praktisches Jahr"), das die praktische Ausbildung vertieft (§ 4 und § 17a Bundes-Apothekerordnung, BapO).
- Staatsexamen: Während des Studiums und zum Abschluss des praktischen Jahres werden drei Staatsexamina abgelegt.
- Approbation: Nach erfolgreichem Abschluss aller Prüfungen kann die Approbation als Apotheker/in beantragt werden (Bundes-Apothekerordnung).
Im weiteren Berufsweg können Spezialisierungen etwa in Klinischer Pharmazie, Toxikologie, Arzneimittelsicherheit oder Management folgen.
Gehalt: Was verdienen Apothekerinnen und Apotheker?
Das Einkommen von Apothekerinnen und Apothekern in Deutschland ist von mehreren Faktoren abhängig: Berufserfahrung, Position, Arbeitgeber (öffentliche Apotheke, Krankenhausapotheke, Industrie), Tarifbindung und Region spielen eine Rolle.
| Position/Berufserfahrung | Jahresbruttogehalt (EUR) | Quelle |
|---|---|---|
| Einstieg (0-2 Jahre, öffentl. Apotheke, Tarifbereich ADEXA) | ~ 46.800 € (ca. 3.900 €/Monat) | ADEXA, Gehaltstarifvertrag 2024 |
| Fachapotheker/in (5+ Jahre Erfahrung) | 52.000 – 62.000 € | ADEXA 2024 |
| Filialleitung, Apothekenleiter/in | ab 65.000 € aufwärts | ABDA 2024 |
| Krankenhausapotheke (TVöD VKA E13/E14, 2024) | 54.400 – 72.500 € | TVöD VKA, 2024 |
| Industrie / Forschung (je nach Unternehmen) | 60.000 – 85.000 € | Bundesarbeitgeberverband Chemie, 2024 |
- Praktisches Jahr (PJ): Seit Herbst 2023 erhalten Pharmazeuten im Praktikum laut Tarifvertrag mindestens 1040 € monatlich (ADEXA, 2023).
- Tarife gelten vor allem für tarifgebundene Apotheken und Krankenhäuser. In der Industrie und bei selbstständigen Apothekern können die Gehälter abweichen.
Weitere Details zu möglichen Karriere- und Gehaltsentwicklungen findest du zum Beispiel auf jobninja.com.
Karrierewege und Entwicklungsmöglichkeiten
Als Apothekerin oder Apotheker stehen dir zahlreiche Karrierewege offen:
- Leitung öffentlicher Apotheken (Filialleitung, Inhaberschaft nach § 2 Apothekengesetz)
- Krankenhausapotheke: Versorgung von Kliniken mit Medikamenten, Beratung des ärztlichen Personals, Forschung
- Arzneimittelindustrie: Entwicklung, Zulassung, Qualitätssicherung, Pharmakovigilanz
- Lehre und Forschung an Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten
- Gesundheitsbehörden: z. B. im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
- Selbstständigkeit: Gründung oder Übernahme einer Apotheke
- Weiterbildungen: Fachapotheker/in für z. B. Klinische Pharmazie, Toxikologie, Geriatrie oder Management
Weitere Berufsbilder im Gesundheitswesen und Alternativen findest du zum Beispiel in unserem Berufe-Verzeichnis oder bei den Gesundheitsberufen.